
Cybersicherheit und Datenschutzkonformität sind zwar unterschiedliche, aber eng miteinander verbundene Bereiche. Cybersicherheit schützt Systeme vor Bedrohungen, während Datenschutz die rechtmäßige Datenverarbeitung gewährleistet. Eine Vermischung der beiden birgt Risiken. Integrierte Strategien – die Governance, datenschutzfreundliche Technikgestaltung und Einwilligungsmanagement kombinieren – sind unerlässlich für Konformität, Vertrauen und Resilienz. Eine Einwilligungsmanagement-Plattform wie CookieHub vereint beide Bereiche effektiv.
Warum und wie kommt es zu dieser Verwechslung von Cybersicherheit mit Datenschutz und Compliance? Obwohl die beiden Konzepte miteinander interagieren und Cybersicherheit ein wichtiger Bestandteil des Datenschutzes ist, sind sie nicht austauschbar. Schlimmer noch: Organisationen, die diesen Fehler begehen, glauben oft fälschlicherweise, die Implementierung des einen decke automatisch auch das andere ab. Beide zielen darauf ab, Daten zu schützen, jedoch aus völlig unterschiedlichen Perspektiven, mit unterschiedlichen Zielen und mithilfe unterschiedlicher technischer Mittel. Die Klärung dieser Unterscheidung ist entscheidend für den Aufbau von Cyberresilienz, klarer Compliance und Vertrauen.
Cybersicherheit umfasst die Werkzeuge, Technologien, Strategien und Prozesse, die Systeme, Netzwerke und Daten vor Angriffen, unberechtigtem Zugriff und Schäden schützen und so die Geschäftskontinuität gewährleisten. Diese Maßnahmen dienen vor allem als Schutzwall gegen Hacking, Ransomware-Angriffe, Malware, Phishing und andere nicht angriffsbedingte Cyberresilienzprobleme, einschließlich menschlicher Fehler wie Fehlkonfigurationen sowie Verstöße gegen das Prinzip der minimalen Berechtigungen. Der Hauptzweck ist defensiv – er konzentriert sich auf die Sicherung der Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit digitaler Assets und Daten. Cybersicherheits-Compliance konzentriert sich auch auf die Einhaltung von Standards, Rahmenwerken und Gesetzen, die IT-Systeme und Daten vor Sicherheitslücken und Störungen schützen. Dazu gehören technische Standards wie das NIST Cybersecurity Framework und ISO/IEC 27001, branchenspezifische Vorgaben wie HIPAA für das Gesundheitswesen sowie neue Cybersicherheitsvorschriften wie die EU-Richtlinie NIS-2 und der Digital Operational Resilience Act (DORA).
Das Ziel ist klar: unbefugten Zugriff verhindern, die Datenintegrität wahren und die Verfügbarkeit der Systeme sicherstellen. Es handelt sich um eine defensive, technische Strategie, die sich an der Fähigkeit einer Organisation misst, Cyberangriffen standzuhalten und sich davon zu erholen.
Diese Aspekte haben wenig mit Datenschutz zu tun, abgesehen von Maßnahmen, die im Rahmen der Cybersicherheitsstrategie und der Compliance-Strategien zum Schutz von Daten und deren Vertraulichkeit implementiert werden.
Was versteht man unter Datenschutz und Datenschutz-Compliance? Datenschutz, wie die meisten Organisationen durch die Umsetzung der DSGVO und ähnlicher Datenschutzbestimmungen inzwischen wissen, betrifft die Erhebung, Nutzung, Speicherung, Weitergabe und Löschung personenbezogener Daten unter Einhaltung rechtlicher, ethischer und regulatorischer Standards. Die Datenschutzbestimmungen regeln nicht nur den Schutz von Daten, sondern auch deren Lebenszyklus und Verwaltung. Dies umfasst verschiedene Rahmenwerke wie die bereits erwähnte DSGVO, den CCPA, das brasilianische LGPD und weitere, die Rechte von Einzelpersonen in Bezug auf personenbezogene Daten, das Einwilligungsmanagement und die Aufbewahrungspraxis von Daten.
Das größte Problem bei der Verwechslung von Cybersicherheit und Datenschutz besteht darin, dass dadurch Daten angreifbar werden. Technische Sicherheitslücken und -ausfälle beheben nicht zwangsläufig den Missbrauch von Daten, und Datenschutzverletzungen können auch bei sicheren Systemen auftreten.
In der Praxis können Cybersicherheitsmaßnahmen zwar Eindringlinge fernhalten, garantieren aber nicht, dass gesammelte Daten nicht missbräuchlich verwendet, ohne Einwilligung weitergegeben oder länger als nötig gespeichert werden.
Dieses Missverständnis kann teuer werden. Wer glaubt, Cybersicherheit allein reiche für den Datenschutz aus, riskiert Verstöße gegen die Vorschriften. Beispielsweise kann es zu keiner Datenschutzverletzung kommen, doch wenn Daten missbraucht oder Nutzerrechte verletzt werden, haften Unternehmen dennoch.
Ebenso birgt das alleinige Vertrauen auf Datenschutzrichtlinien ohne technische Sicherheitsvorkehrungen die Gefahr von Cyberangriffen und Systemschwachstellen.
Betrachten Sie folgende Beispiele:
Szenario 1: Ein Unternehmen implementiert strenge Cybersicherheitskontrollen, verkauft aber Nutzerdaten ohne entsprechende Einwilligung an Dritte. Es mag zwar Datenschutzverletzungen vermeiden, muss aber dennoch mit hohen Bußgeldern wegen Nichteinhaltung der Datenschutzbestimmungen rechnen.
Szenario 2: Ein Unternehmen verfügt über eine wasserdichte Datenschutzrichtlinie, aber es fehlen Verschlüsselung und Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA). Selbst bei formal korrekten Verfahren riskiert es behördliche Strafen, wenn mangelnde Sicherheit zu einer Datenschutzverletzung führt.
Das eine geht nicht ohne das andere – gleichzeitig dürfen die beiden aber nicht getrennt behandelt werden, was zu potenziellen Risiken führen kann, wie zum Beispiel:
Behördliche Strafen: Die Nichteinhaltung der DSGVO oder des CCPA kann zu Bußgeldern in Millionenhöhe führen – selbst ohne Datenschutzverletzung.
Reputationsschaden: Ein sicheres System, das Daten missbraucht, untergräbt dennoch das Kundenvertrauen.
Ineffiziente Audits: Die Durchführung separater Datenschutz- und Sicherheitsaudits verschwendet Ressourcen und kann wechselseitige Abhängigkeiten übersehen.
Schwachstellen in der Lieferkette: Drittanbieter erfüllen möglicherweise die Anforderungen in einem Bereich, nicht aber im anderen, wodurch versteckte Risiken entstehen.
Obwohl Cybersicherheit und Datenschutz unterschiedliche Bereiche sind, gibt es mehrere wichtige Überschneidungen – sie verstärken sich gegenseitig:
Technische Maßnahmen unterstützen beides: Verschlüsselung, Multi-Faktor-Authentifizierung, Identitätsmanagement und Zugriffskontrolle – diese Tools verbessern sowohl die Sicherheit als auch den Datenschutz. Sie verhindern unberechtigten Zugriff (ein Ziel der Cybersicherheit) und schützen personenbezogene Daten (ein Datenschutzziel).
Integrierte Governance-Frameworks: KPMG betont die Notwendigkeit einer kohärenten Governance in den Bereichen Cybersicherheit, Recht, Compliance, Datenschutz und Datenfunktionen. Rollen wie die Drittanbietersicherheit oder das Identitätsmanagement müssen die Auswirkungen auf den Datenschutz berücksichtigen und gleichzeitig Sicherheitsmaßnahmen durchsetzen.
Regulatorischer Druck erfordert Integration – Regulatorische Treiber: Nationale und internationale Gesetze wie CCPA, DSGVO und andere verpflichten Unternehmen zur Implementierung strenger Sicherheitspraktiken und Datenschutzvorkehrungen. Verstöße können zu finanziellen Strafen und Reputationsschäden führen.
Datenschutz durch Technikgestaltung integriert Sicherheit: Die Prinzipien der Datenschutz durch Technikgestaltung, wie die Integration von Datenschutz in das Design, standardmäßiger Datenschutz und durchgängige Sicherheit, unterstreichen, wie stark Datenschutz von starken Sicherheitsmaßnahmen abhängt (und umgekehrt).
Datenzentrierte Sicherheit stärkt den Datenschutz
Die Forschung zur datenzentrierten Sicherheit betont den Schutz der Daten selbst durch Verschlüsselung und differenzierte Zugriffsrechte. Sie bietet ein Modell, in dem Sicherheit die Datenschutzziele direkt unterstützt.
Interdisziplinäre Zusammenarbeit
Rechts- und Entwicklungsteams fehlt oft ein gemeinsames Verständnis der technischen Maßnahmen, die für die Einhaltung der Datenschutzbestimmungen erforderlich sind. Eine effektive Integration erfordert die Zusammenarbeit beider Stakeholder-Teams.
Um Risiken zu reduzieren und Abläufe zu optimieren, sollten Unternehmen eine integrierte Compliance-Strategie einführen, die Cybersicherheit und Datenschutzanforderungen vereint.
Datenschutz von Anfang an berücksichtigen
Datenschutz (und damit Sicherheit) von Beginn an in die Produktarchitektur integrieren, anstatt Schutzmaßnahmen nachträglich einzubauen.
Datenzentrierte Sicherheit implementieren
Den Schutz der Daten selbst priorisieren: Verschlüsselte Dateien mit kontrolliertem Zugriff, abgestimmt auf Benutzeridentität und Geschäftsrollen.
Funktionsübergreifende Governance fördern
CISO, CPO, Rechtsabteilung, Entwicklung und Datenverantwortliche unter einer einheitlichen Datenschutz- und Sicherheits-Governance vereinen, um Datenverarbeitung und Bedrohungen proaktiv zu begegnen.
Regulatorische Anforderungen integrieren
Nutzen Sie Rahmenwerke wie DSGVO, CCPA, NIS2 und DORA nicht nur als Checklisten für regulatorische Anforderungen, sondern als Katalysatoren für kombinierte Verbesserungen in Datenschutz und Datensicherheit.
In technische Datenschutzmaßnahmen investieren
Stärken Sie Verschlüsselung, robuste Zugriffskontrollen, Bedrohungserkennung und sichere Konfigurationen und stellen Sie sicher, dass diese auf Datenschutz-Folgenabschätzungen basieren.
In technische Datenschutzmaßnahmen investieren
Vergessen Sie im Rahmen Ihrer Datenschutzstrategie nicht das Einwilligungsmanagement als zentralen Bestandteil der Compliance.
Eine der effektivsten Methoden zur Integration von Cybersicherheit und Datenschutzkonformität ist das Einwilligungsmanagement. Vorschriften wie DSGVO und CCPA verpflichten Unternehmen, vor der Verarbeitung personenbezogener Daten eine ausdrückliche und informierte Einwilligung einzuholen und Einzelpersonen die Möglichkeit zu geben, diese jederzeit zu widerrufen.
Eine Einwilligungsmanagement-Plattform (CMP) bildet das technische Rückgrat für diese Anforderung – sie verfolgt die Nutzerauswahl, setzt die Einwilligung systemübergreifend durch und stellt sicher, dass nur autorisierte Datennutzungen zulässig sind.
Aus Sicherheitssicht verknüpfen CMPs Einwilligungsdaten mit Identitäts- und Zugriffsmanagement und gewährleisten so, dass personenbezogene Daten nur unter den von den Betroffenen genehmigten Bedingungen offengelegt oder verarbeitet werden. Aus Datenschutzsicht schaffen CMPs einen nachvollziehbaren Nachweis für die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben. Auf diese Weise erfüllt das Einwilligungsmanagement nicht nur die rechtlichen Anforderungen, sondern schafft eine einheitliche Kontrollinstanz, die Cybersicherheitsmaßnahmen mit dem Management von Datenschutzrechten verbindet.
Cybersicherheits- und Datenschutzkonformität sind nicht dasselbe. Die eine schützt Systeme und Infrastruktur vor Bedrohungen, die andere gewährleistet den rechtmäßigen und ethischen Umgang mit personenbezogenen Daten. Doch keine der beiden kann ohne die andere erfolgreich sein.
Im heutigen regulatorischen Umfeld birgt die Trennung dieser Bereiche als voneinander getrennte Systeme ein ebenso hohes Risiko wie die Annahme, sie seien identisch. Durch die Integration von Governance, die Anwendung von Privacy-by-Design-Prinzipien und die Angleichung der Sicherheit an regulatorische Rahmenbedingungen können Unternehmen nicht nur ihren Compliance-Pflichten nachkommen, sondern auch Vertrauen, Resilienz und langfristigen Wert schaffen.